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DER STRALSUNDER FRIEDE UND DIE HANSEFORSCHUNG

136. Pfingsttagung des HGV vom 1. bis 4. Juni 2020 in Stralsund


!! Tagung abgesagt !!

Leider muss die diesjährige Jahrestagung des Hansischen Geschichtsvereins aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden

Wir bedauern diese Entwicklung, halten dies aber für die einzig richtige Entscheidung. 



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Zum Thema der Tagung

Das Jahr 2020 bietet Anlass für die Feier eines zweifachen Jubiläums, denen die Vorträge der Pfingsttagung gewidmet sind. Am 24. Mai 1370 schlossen die in der Kölner Konföderation vereinten Hansestädte in Stralsund nach langen Auseinandersetzungen den Stralsunder Frieden mit Dänemark, der sich 2020 somit zum 650. Mal jährt.

Die Tagung beleuchten dabei den Frieden vor allem in weniger bekannten Aspekte, so die Rolle der norddeutschen Fürsten und Aspekte der Rechtsgeschichte und politischer Theorie. Damit wird die Auseinandersetzung mit dem Stralsunder Frieden fortgesetzt, die bereits zur 600-Jahr-Feier 1970 bei den Tagungen des HGVs und der 1955 gegründeten Hansischen Arbeitsgemeinschaft der DDR stattfand.

Weiterhin kann der Hansische Geschichtsverein auf der Pfingsttagung in Stralsund auf eine 150jährige Geschichte zurückblicken. Denn zur 500-Jahr-Feier des Stralsunder Friedens trafen sich am 24. Mai 1870 in Stralsund Honoratioren und Vertreter der Geschichtsvereine aus verschiedenen Hansestädten, darunter Carl Friedrich Wehrmann (Lübeck), Dietrich Ehmck (Bremen) und Karl Koppmann (Hamburg), mit Mitgliedern der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und beschlossen die Gründung des Hansischen Geschichtsvereins.

Die Lübecker luden 1871 zu einer Versammlung in ihre Stadt, auf der die endgültige Gründung des Vereins erfolgen und eine Satzung beschlossen werden sollte. Lübeck wurde Sitz des Vereins und stellte die ersten Vorsitzenden: Lehrer und Stadtbibliothekar Wilhelm Mantels (bis 1879), Senator Wilhelm Brehmer (bis 1903) und den späteren Bürgermeister Emil Ferdinand Fehling (bis 1920). Die im 19. Jh. erwachte Begeisterung für die Hansegeschichte erfuhr insbesondere in der NS-Zeit eine nationalistische Überhöhung. Die Zeit seit den 1950er Jahren brachte trotz der zeitweiligen Spaltung eine Neuorientierung und internationale Öffnung, die bis heute fortwirkt.

Nils Jörn / Jürgen Sarnowsky



Stralsund und die Hanse

Die 1234/1240 mit lübischem Stadtrecht bewidmete Siedlung an einem bereits bestehenden Übergang vom Festland zur Insel Rügen entwickelte sich bis zum frühen 14. Jahrhundert zu einer der wichtigsten Seehandelsstädte im südlichen Ostseeraum. Stralsund war eine typische Zwischenhandelsstadt. Hering und Getreide waren wichtige Handelsgüter, daneben auch Tuche aus Flandern sowie andere Waren. Die Tuchhändler schlossen sich in der 1281 erstmals erwähnten Geschwandschneiderkompanie zusammen, die zugleich einen Großteil des Rates als politische Führungsschicht der Stadt stellte. Innerhalb der Hanse gehörte Stralsund zum Wendischen Quartier, fungierte aber zugleich als Vorort für die übrigen pommerschen Städte, insbesondere in der Spätzeit (16./17. Jh.). Die Teilnahme an den Hansetagen endete mit dem Bündnisvertrag mit Schweden1628.

Zeugnisse der Bedeutung Stralsunds in der Hansezeit sind die noch zahlreichen erhaltenen Bauten dieser Epoche. An erster Stelle wären das Rathaus, die Pfarrkirchen und die Klöster zu nennen. Auch Bürgerhäuser, wie das Wulfl amhaus, gehören noch in diese Zeit.

Dirk Schleinert

Abbildung: Historisierende Darstellung Stralsunder Rathauses durch den Stralsunder Stadtbaumeister Ernst von Haselberg vom Ende des 19. Jahrhunderts. Stadtarchiv Stralsund, E Ib 30.



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