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Produktion und wirtschaftliche Beziehungen in kleinen und mittleren Städten der Hanse

140. Pfingsttagung des HGV vom 9.-12. Juni 2025 in Unna

Nichtmitglieder sind herzlich willkommen! Eine Anmeldung ist in Kürze möglich.

Zum Thema der Tagung

In der älteren Forschung – und auch häufig im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit – verbindet man die Hanse vordergründig mit den großen Städten am Meer oder den binnenländischen Metropolen.

Zur Hanse gehörten aber mehrere hundert Städte in ganz Norddeutschland und die meisten von ihnen lagen nicht am Meer. Auch erscheinen die Waren, die wir im Großhandel der Hanse häufig betrachten, häufig wie aus einem Vakuum kommend, wie auch die Importe im Nichts zu versickern scheinen. Doch waren die hansischen „Groß-„ oder „Portal-„ Städte nur ein Glied in einem weitgespannten Handelsnetzwerk, in dem große, mittlere und kleine Städte in gegenseitigem Kontakt standen – als Produzenten, als Abnehmer, aber auch als aktive Teilnehmer  am hansischen Handel. Ohne die Basis der kleinen und kleineren Städte hätten die „großen“ Hansestädte weder Waren in den Handel bringen noch diese später in der Region absetzen können.

Diese Facette des hansischen Handels, die zwar in der Forschung immer mitgedacht wurde, ist bisher nicht explizit untersucht worden. Die diesjährige Pfingsttagung wird daher die Städte in den Blick nehmen, die in der Forschung bisher eher am Rande aufgeführt wurden. Wie agierten diese mittleren  und kleineren Städte im Rahmen der Hanse, welche wirtschaftlichen Grundlagen und Interessen besaßen sie – und wie sind sie im Gesamtrahmen der Hanse zu verorten? An verschiedenen Beispielen aus den Teilregionen der Hanse soll verdeutlicht werden, welche Vorteile den Städten im Rahmen der Hanse zuteil wurde und auch, welche Einflussmöglichkeiten sie besaßen.

On the topic of the conference

In older research – and often in the consciousness of the general public – the Hanse is primarily associated with the large cities by the sea or the inland metropolises. 

However, the Hanse included several hundred cities throughout northern Germany, and most of them were not located by the sea. The goods that we often see in the wholesale trade of the organisation often also appear to come from a vacuum, just as the imports seem to seep away into nothingness. However, the Hanseatic ‘great’ or ‘portal’ cities were only one link in a wide-ranging trade network in which large, medium-sized and small cities were in mutual contact – as producers, as buyers, but also as active participants in Hanseatic trade. Without the basis of the small and smaller towns, the ‘large’ Hanseatic cities would neither have been able to bring goods into the trade nor sell them later in the region. 

This facet of Hanseatic trade, which has always been considered in research, has not yet been explicitly analysed. This year's Whitsun Conference will therefore be focussing on the towns that have so far tended to be marginalised in research. How did these medium-sized and smaller towns operate within the organsiation, what economic foundations and interests did they have – and how can they be located within the overall framework of the Hanse? Various examples from the sub-regions of the Hanse will be used to illustrate the advantages the cities enjoyed within the organsiation and the influence they were able to exert.

Programm

Montag, 9. Juni 2025

Gemeinsames Abendessen

Dienstag, 10. Juni 2025

9.15 Uhr - Begrüßung und Einführung

9.45 Uhr - Rudolf Bosch (Elburg): Tuchproduktion, Handel und wirtschaftliche Organisation des Tuchhandels in den geldrischen Städten, ca. 1300-1550

10.30 Uhr - Kaffeepause

11.00 Uhr - Maartje A.B. (Nijmegen): Regionale Tagfahrten als wichtige Bindeglieder im Funktionieren der Hanse (Mitte 15. bis Mitte 16. Jh.)

11.45 Uhr - Hiram Kümper (Mannheim): Hansisches an Ruhr und Lippe

12.30 Uhr - Mittagspause

14.00 Uhr - Projektvorstellungen | Justin Reimers (Hamburg): Hansische Konföderation

16.00 Uhr - Stadtführungen

19.00 Uhr - Öffentlicher Abendvortrag | Wilfried Reininghaus (Münster): Klein- und Mittelstädte in Westfalen im 14. bis 16. Jh.

Mittwoch, 11. Juni 2025

9.15 Uhr - Aleksandra Girsztowt-Biskup (Gdańsk): Economic background of the small town in the Hanse area - the case of Malbork

10.00 Uhr - Mateusz Wiktor Maćkiewicz (Toruń): Costs of land and inland transports in Prussia and Livonia from the 14th to the 16th century

10.45 Uhr - Kaffeepause

11.15 Uhr - Thomas Wozniak (Tübingen): Quedlinburg und seine Hansebeziehungen

12.00 Uhr - Carsten Jahnke (Kopenhagen): Der Handel mit (skandinavischen) Pferden im Hanseraum

12.45 Uhr - Mittagspause

14.15 Uhr - Mitgliederversammlung des hansischen Geschichtsvereins

15.15 Uhr - Thomas Hill (Kiel): "denn sie haben mit ihnen an ein und demselben Recht teil" - Kiel als regionaler Marktplatz und Hansestadt im Mittelalter

16.00 Uhr - Jürgen Sarnowsky (Hamburg): Die wirtschaftlichen Beziehungen von Krempe und anderen kleinen holsteinischen und lauenburgischen Städten

16.45 Uhr - Carsten Jahnke (Kopenhagen): Zusammenfassung

abschließend: Schlussdiskussion

 

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